Häufige Anwendung
Analgin wird verwendet bei Schmerzzuständen unterschiedlicher Herkunft:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Neuralgie
- Myalgie
- Zahnschmerzen
- Oligomenorrhoe
- Chorea
- Rheuma
- Radikulitis
- Fieber durch infektiöse und entzündliche Krankheiten
Zusätzlich wird Analgin in der chirurgischen Praxis zur Linderung postoperativer Schmerzen verwendet. Bei Nieren- und Gallen-Kolik ist die Kombination mit spasmolytischen Medikamenten wirksam.
Pharmakologische Wirkung
Analgin ist ein Derivat von Pyrazolon und zeichnet sich aus durch:
- Ausgeprägte analgetische, antipyretische und geringe entzündungshemmende Wirkung
- Entzündungshemmende Wirkung durch Hemmung der Prostaglandinproduktion
- Antipyretische Wirkung durch Reduzierung der Produktion und Freisetzung von Substanzen, die die Wärmeproduktion beeinflussen
- Analgetische Wirkung durch Hemmung der Cyclooxygenase und der Synthese von Prostaglandinen, Blockierung der Schmerzimpulse, Erhöhung der Schmerzschwelle und Reduzierung der Reaktion des Gehirns auf Schmerz
- Antispasmodische Wirkung auf die glatte Muskulatur der Gallen- und Harnwege
Gebrauchsanweisung
Analgin sollte folgendermaßen eingenommen werden:
- Oral, intramuskulär oder intravenös gemäß ärztlicher Anweisung
- Dosierung hängt von der Schmerzintensität, Fieber und individueller Reaktion ab
- Tabletten sollten ganz mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) geschluckt werden
- Dosierung für Erwachsene: 0,25-0,5 g 2-3 Mal täglich; bei Rheuma: bis zu 1 g 3 Mal täglich
- Kinder: 5-10 mg/kg 3-4 Mal täglich
- Intramuskulär oder intravenös (bei starken Schmerzen): Erwachsene: 1-2 ml einer 50%- oder 25%-Lösung 2-3 Mal täglich, nicht mehr als 2 g pro Tag. Kinder: 0,1-0,2 ml einer 50%-Lösung oder 0,2-0,4 ml einer 25%-Lösung pro 10 kg Körpergewicht
- Höhere Dosen: Erwachsene: einmalig - 1 g, täglich - 3 g; intramuskulär/intravenös: einmalig - 1 g, täglich - 2 g
- Hohe Dosen bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion vermeiden. Langzeitgebrauch erfordert regelmäßige Blutuntersuchungen
Gegenanzeigen
Gegenanzeigen für die Verwendung von Analgin sind:
- Überempfindlichkeit gegenüber Metamizol-Natrium oder anderen Pyrazolon-Derivaten
- Hämatopoetische Suppression (z.B. Agranulozytose, Neutropenie, Leukopenie)
- Anämie, einschließlich hereditärer hämolytischer Anämie im Zusammenhang mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
- Asthma verursacht durch Acetylsalicylsäure
- Nieren- und/oder Leberversagen
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- Alter unter 15 Jahren
In der pädiatrischen Praxis werden Tabletten ab dem Alter von zehn Jahren verwendet, Zäpfchen ab einem Jahr. Intramuskuläre Injektionen sind für Kinder unter drei Monaten oder mit weniger als fünf Kilogramm Körpergewicht nicht empfohlen. Die intravenöse Verabreichung ist für Kinder im Alter von drei bis elf Monaten kontraindiziert.
Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen von Analgin sind:
- Harnsystem: Nierenfunktionsstörungen, Oligurie, Anurie, Proteinurie, interstitielle Nephritis, Rötung des Urins
- Blutbildende Organe: Agranulozytose, Leukopenie, Thrombozytopenie
- Allergische Reaktionen: Urtikaria (einschließlich Konjunktiva und Schleimhäute), Angioödeme, in seltenen Fällen - malignes exsudatives Erythem (Stevens-Johnson-Syndrom), toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), bronchospastisches Syndrom, anaphylaktischer Schock
- Weitere: Blutdruckabfall; lokale Reaktionen wie Infiltrate an der Injektionsstelle bei intramuskulärer Injektion